Unsere Reise geht also weiter. Das nächste Ziel liegt nur 50 km von uns entfernt und wir sind guter Dinge, dass wir schnell eine Mitfahrgelegenheit finden. Wir machen uns also auf den Weg zur Tankstelle von der wir zuvor kamen. Bereits nach kurzer Zeit finden wir einen netten Fahrer, der uns ein gutes Stück mitnimmt. Er nimmt uns nicht nur mit, sondern fährt für uns sogar etwas weiter, als sein eigentliches Ziel, um uns an einem geeigneten Ort zum weitertrampen rauszulassen. Wir bedanken uns herzlich und stehen nun an einem Parkplatz entlang der Schnellstraße zu unserem Ziel. Während Kim nochmal vor zur Straße läuft, um zu schauen, ob dort ein guter Ort ist, hält neben mir ein Auto an und fragt wohin wir wollen. Der nette Herr war gerade mit seinem Hund im Wald spazieren und ist nun auf dem Heimweg. Dieser führt zwar in die andere Richtung, als wir wollen, aber nach kurzem Abwägen bietet er uns an, dass er uns bis zum nächsten Ort, der 10 km entfernt ist, fahren kann. Wir freuen uns und steigen ein. Auf unserem Weg kommen wir an einem kleinen, aber sehr feinen Örtchen vorbei und unser Fahrer beschließt kurzer Hand abzufahren und uns das kleine Örtchen aus dem Auto heraus zu zeigen, bevor wir weiter in Richtung Ziel unterwegs sind. Wir scheinen ihm sympathisch zu sein, denn auch er fährt weiter, als ursprünglich angedacht und lässt uns kurz vor Mölle an einer Bushaltestelle raus. Noch während wir uns über unser bisheriges Glück freuen, hält bereits das nächste Auto an, dass uns bis nach Mölle mitnimmt und direkt vor dem Wanderweg rauslässt. Auch wenn die zu bewältigende Distanz nicht groß war, sind wir super glücklich wie schnell und einfach das trampen heute geklappt hat.

Wir satteln unsere Rucksäcke und machen uns also zu Fuß auf dem Weg zu unserem auserkorenen Ziel: Kullaberg. Schon nach wenigen Metern entlang des Weges merken wir, dass wir mal wieder einen wundervollen Ort gefunden haben. Die Felsen, das raue Meer, die blühenden Pflanzen faszinieren uns und so wandern wir gut gelaunt unseres Weges. An einem Informationsschild sehen wir, dass in dem Naturschutzgebiet mehrere Shelter- und auch Zeltplätze eingetragen sind und entscheiden uns den Platz, der am nächsten zum Leuchtturm scheint anzusteuern. Wir genießen die Landschaft, haben aber auch die Stimme unseres einen Fahrer im Ohr, der uns darauf hingewiesen hat, dass es ab dem Nachmittag regnen soll und „verschwenden“ daher keine Zeit, um zum ausgewiesenen Zeltplatz zu gelangen. Noch während wir am laufen sind, kommen die ersten Regentropfen. Wir haben aber Glück uns es ist bisher nur Nieselregen. Daher erreichen wir relativ trocken den ausgewiesenen Zeltplatz. 

Da der Regen immer mehr zunimmt, entscheiden wir uns zunächst ein Feuer zu entfachen und hoffen, dass der Regen zu irgendeinem Zeitpunkt nachlässt und wir unser Zelt aufbauen können. Zu dem Regen kommt jetzt allerdings noch eine ordentliche Portion Wind hinzu und wir sind froh am warmen Feuer zu sitzen. In der Zwischenzeit ist eine Bikepackerin ebenfalls am Zeltplatz angekommen und baut ihr Zelt auf. Wir laden sie ein mit uns am warmen Feuer und etwas geschützt vor dem Regen zu verweilen, was sie dankend annimmt. Und so kommt es, dass wir Alba kennenlernen. Sie ist seit nunmehr 9 Jahren am Reisen. Die ersten Jahre war sie wie wir mit dem Rucksack unterwegs, seit etwa 3-4 Jahren ist sie auf das Fahrrad umgestiegen. Obwohl wir sie zwar alleine antreffen, erzählt sie uns, dass sie eigentlich meistens mit ihrem Freund gemeinsam reist. Da die beiden aber gerade ein 5 Hektar großes Land in Spanien gekauft gekauft haben und ihr Freund Franzose ist, muss er wohl noch ein paar Sachen erledigen, bevor sie in circa einem Monat die „Schlüssel“ zu ihrem neuen zu Hause bekommen. Da Alba bis dato ein paar Monate als Skilehrerin gearbeitet hat, möchte sie den Monat allerdings nutzen und hat sich entschieden mit dem Fahrrad durch Schweden zu reisen. Wir sind absolut fasziniert, denn im Endeffekt beschreibt sie gerade das Leben, was wir uns für die Zukunft wünschen. 9 Jahre reisen… Wow. Und jetzt ein eigenes Stück Land mit Wald, einem kleinen Fluss, bestellbarem Ackerland und zwei kleinen Häuschen. Wir nutzen den Abend also um uns rege Auszutauschen und erfahren so, dass sie in den 9 Jahren circa 1,5 Jahre aufaddiert gearbeitet hat. Das nenn ich mal eine wirklich gute Work-Life-Balance und wir hoffen, dass es uns genauso ergeht. Es ist immer toll Menschen zu treffen, die uns und unsere Ambitionen nicht nur verstehen, sondern teilen und auch selbst leben. Gegen späten Abend hört es dann endlich mal auf zu regnen und wir nutzen die Chance um unser Zelt schnell aufzubauen, bevor wir ans Feuer zurückkehren. Auch wenn der Regen zwar aufgehört hat, so ist der Wind ein echter Endgegner und wir beschließen „früh“ ins Zelt zu gehen, da uns allen kalt ist.

Am nächsten Morgen genießen wir noch ein gemeinsames Frühstück bevor es für Alba weitergeht. Natürlich haben wir Kontaktdaten ausgetauscht und auch das obligatorische Foto darf natürlich nicht fehlen. Wir verabschieden uns mit der Gewissheit, dass man sich auf haben und ihr Freund Franzose ist, muss er wohl noch ein paar Sachen erledigen, bevor sie in circa einem Monat die „Schlüssel“ zu ihrem neuen zu Hause bekommen. Da Alba bis dato ein paar Monate als Skilehrerin gearbeitet hat, möchte sie den Monat allerdings nutzen und hat sich entschieden mit dem Fahrrad durch Schweden zu reisen.

Am nächsten Morgen genießen wir noch ein gemeinsames Frühstück bevor es für Alba weitergeht. Natürlich haben wir Kontaktdaten ausgetauscht und auch das obligatorische Foto darf natürlich nicht fehlen. Wir verabschieden uns mit der Gewissheit, dass man sich auf jeden Fall nochmal wieder sehen wird. Wir wollen sie auf jeden Fall in Spanien auf ihrem Land besuchen.

Wir lassen unser Zelt inklusiver unserer Sachen noch etwas stehen und entscheiden uns noch die Spitze des Kullabergs zu erkunden. Und das war definitiv die richtige Entscheidung. Uns wurde erzählt, dass entlang dieses Stückes immer wieder Tümmler zu sehen sein und tatsächlich müssen wir nicht lange warten, bis wir welche sehen. Unsere Wanderung führt uns nicht nur hinunter ans Wasser, sondern auch an zwei Grotten vorbei. Der Weg dorthin kann zum Teil wohl eher als Kletterstieg bezeichnet werden, aber er ist wunderschön. Gegen frühen Nachmittag kehren wir zu unserem Zelt zurück und beschließen, dass wir heute noch etwas weiter trampen wollen. So packen wir unsere Sachen gerade noch rechtzeitig, denn es fängt schon wieder an zu regnen. Am angrenzenden Parkplatz versuchen wir unser Glück. Da es regnet stellen wir uns wieder an der einzig überdachten Stelle unter und so kommt es, dass eine Dame auf uns zukommt und fragt, ob es ok wäre, wenn sie und ihre Gruppe von ca. 10 Leuten sich zu uns setzen würden.

Natürlich sagen wir ja. Es stellt sich heraus, dass die Gruppe aus 6 Senioren aus dem Altenheim und 4 Pflegerinnen besteht. Es gibt Kaffee und Plätzchen und auch wir bekommen welche angeboten, die wir natürlich gerne annehmen.
Wir finden zwei nette Jungs, die zustimmen uns mitzunehmen und beim nächsten Supermarkt rauszulassen, denn wir brauchen neues Brot. Nach dem Einkaufen, machen wir Mittag in der gegenüberliegenden Bushaltestelle und währenddessen nimmt der Regen zu. Trotzdem probieren wir unser Glück, müssen aber schnell feststellen, dass wir hier wohl nicht weit kommen werden. Wir entscheiden uns gerade, dass wir ca. 3 km laufen wollen, um zu einem besseren Ort zu gelangen, als Kim einen letzten Versuch auf dem Supermarktparkplatz startet und tatsächlich erfolgreich ist. Die Dame willigt ein uns die 3 km mitzunehmen und so landen wir auf der Schnellstraße, die sich deutlich besser für uns zum trampen eignet. So stehen wir im Regen an einer Kreuzung, die nicht unbedingt optimal ist, damit Autos anhalten können. Während Kim auf der einen Seite der Kreuzung steht, entscheide ich mich auf die andere Seite zu gehen und so zu positionieren, dass ich sowohl Autos auf der Schnellstraße, als auch die Abbieger abfangen kann.

Das Wetter ist mies und so wirklich erfolgsversprechend ist die Lage nicht. Kim kommt zu mir herüber und wir diskutieren darüber, dass seiner Meinung nach niemand dort anhalten kann, wo ich stehe. Mir ist klar, dass es nicht optimal ist, aber ich denke, dass wenn uns jemand mitnehmen möchte, er theoretisch hier halten könnte und vermutlich würde. Noch während wir darüber am Diskutieren sind, hält plötzlich ein Auto hinter mir an. Es ist ein „nobles“ Auto und wir weisen den Fahrer darauf hin, dass wir ziemlich nass sind. Ihn scheint dies aber nicht zu stören, denn wir dürfen trotzdem einsteigen und er nimmt uns mit bis Ängelholm und lässt uns an der Tankstelle, die am nächsten zur Autobahn ist raus. Endlich stehen wir wieder im Trockenen und können Autofahrer direkt ansprechen. Es ist mittlerweile schon früher Abend. Ausgerechnet in dem Moment, wo ich kurz auf die Toilette gehe, findet Kim einen netten Fahrer, der uns ein gutes Stück mitnehmen kann. Ich beeile mich so gut ich kann und springe schnell ins Auto. Kurz hinter Halmstad trennen sich unsere Wege wieder. Wir sind am Rande eines Waldes und beschließen ein Stück in den Wald hineinzulaufen, um einen geeigneten Zeltplatz zu finden.

Zelt im Wald

Am nächsten Tag stehen wir wieder an der Autobahnauffahrt und versuchen weiter Richtung Norden nach Göteborg zu trampen. Es regnet zum Glück nicht mehr, aber der Wind ist nach wie vor stark. Leider sind wir ziemlich erfolglos und in guten 2 Stunden war das einzige Auto das angehalten hat die Polizei, die uns gefragt hat, ob alles in Ordnung sei. Auf unsere Aussage, dass unser einziges Problem sei, dass niemand anhalten würde, um uns mitzunehmen, wünschen sie uns viel Erfolg und ziehen weiter. Wir sind etwas gefrustet. Endlich hält ein kleiner Transporter an. Zwei Elektriker haben Feierabend und bieten uns an, dass sie uns ein kleines Stück mitnehmen können zu einer Tankstelle entlang der Autobahn. Wir freuen uns riesig und nehmen natürlich an. Einziger Haken es gibt nur drei Sitze wir sind aber 4 Leute. Die Jungs stört es nicht und wir sind froh endlich von der Auffahrt wegzukommen.

Aylin macht Feuer

An der Tankstelle angekommen, haben wir deutlich mehr Glück und so kommen wir unserem Ziel Göteborg immer näher. Am Ende könnten wir Göteborg sogar noch heute erreichen. Da wir aber erst ab morgen eine Unterkunft in Göteborg haben, entscheiden wir uns kurz vor der Stadt noch eine Nacht im Zelt zu verbringen.
Auf einer grünen Wiese steigen wir hinter McDonalds ins Feld, durchqueren einen kleinen Wald und kommen an einem faszinierenden Ort raus. Hier ist Platz für unser Zelt und die Natur bestehend aus großen Steinen, die mit Moos überzogen sind, Wald und der Lichtung auf der wir uns befinden, gefällt uns super gut.
Am nächsten Tag heißt es dann, ab nach Göteborg. Tatsächlich dauert es keine 5 Minuten und wir haben einen Fahrer gefunden, der uns in der Stadt rauslassen kann. Hier erfahrt ihr, wie unser Trip in Göteborg weiterging.

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