Farsund - Stavanger

Südküste Norwegen

Kilometer: 191 km per Anhalter
Hitchhiking: 4 Autos
Reisetage: 1 Tag

Von Süd nach West

Obwohl in weniger als einer Woche das America Festival auf Lista ansteht, verlassen wir den Süden Norwegens. Uns zieht es weiter entlang der Küste. Von Vesta geht es zurück über Lyngdal an die Schnellstraße. Auf einer Tankstelle im kleinen Örtchen Rom finden wir bei miesem Wetter eine nette Frau aus Stavanger. Sie wird uns fast die gesamte Strecke in die viert größte Stadt des Landes mitnehmen. Unser erstes Ziel ist der See Mosvatnet recht zentral in der Stadt. Wir finden zwar ein geeignetes Plätzchen, aber auch ein Schild, dass das Zelten ausdrücklich verbietet. Das ist wenig überraschend an einem Ort wie diesem. Wir steuern einen kleinen Hof am westlichen Stadtrand an. Ein junger Mann bietet uns auf Nachfrage einen Platz im Garten an. Für uns sind private Grundstücke immer eine gern gesehene Option für Städte, da wir mit leichtem Gepäck durch die Straßen laufen können. Es ist schon recht spät, als wir das Zelt aufstellen, drum werden alle weiteren Sightseeing-Aktivitäten auf den kommenden Tag geschoben.

aylin streichelt eine Katze in Stavanger

Sightseeing Stavanger

Nach einer ruhigen Nacht machen wir uns auf den Weg ins Zentrum. Die 2,5 Kilometer werden logischerweise zu Fuß zurück gelegt. Wir beginnen in der toll erhaltenden Altstadt, liebevoll ‚Gamle Stavanger‘ genannt. Im Hafen starten die Fähren zum nahen Lysefjord mit dem spektakulären Preikestolen. Die Tickets sind uns zu teuer und außerdem bevorzugen wir die Wanderung herauf, statt uns den Felsvorsprung von unten anzuschauen. Der Preikestolen steht eh auf der To-Do-Liste für die kommenden Tage.

Bis zum Anfang der 1950er Jahre blieb Stavanger eine Industiestadt, die einen Großteil der norwegischen Konserven produzierte. Mit den ersten Erdölfunden in den 60er Jahren entwickelt sich Stavanger zur modernen Großstadt. 1999 eröffnete das Ölmuseum im Zentrum der Stadt, dem auch wir einen kurzen Besuch abstatten. Der Dinosaurier auf dem Dach sowie in der Eingangshalle des Museums, erscheint wie eine große Greenwashing-Kampanie einer schmutzigen Branche.

Wir drehen eine Runde um die Domkirche und versuchen uns an einer der freizugänglichen Slacklines der Stadt. Im Anschluss verbringen wir noch etwas Zeit in der staatlichen Bibliothek, erledigen etwas Arbeit und laden die Akkus. Mit frischen Einkäufen geht es zurück zum Zelt. Wir folgen dem norwegischen Kult und essen diesen Freitag mexikanisch. Verbreitet ist der Tacofredag, für den auch jeder Supermarkt bestens mit einem eigenen Gang gerüstet ist. Wir haben fast den ganzen Tag in der Stadt verbracht und es ist etwas zu spät noch das Lager abzubrechen. Wir entscheiden erst morgen weiterzuziehen und hauen uns in die Koje.

Unser nächstes Ziel Jørpeland liegt auf der anderen Seite des Fjords. Vor wenigen Jahren wurde ein Tunnel eröffnet, der nicht nur unterm Fjord, sondern auch unter der gesamten Stadt drunter durch führt. Wir positionieren uns an einem der Zubringer und werden nach einer guten halben Stunde von einer jungen Frau eingesammelt. Sie kommt aus Jørpeland und kann uns direkt einen Zeltplatz am Rande der Kleinstadt empfehlen. Wir nähren uns mit großen Schritten dem Preikestolen!

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